Wikipedia schreibt zum Vier-Berge-Lauf folgendes: „Der Vierbergelauf ist eine 1578 erstmals beschriebene Wallfahrt über den Magdalensberg , Ulrichsberg, Veitsberg und Lorenziberg rund um St. Veit. Sie findet am „Dreinagelfreitag" (benannt nach den drei Nägeln, mit denen Jesus ans Kreuz geschlagen wurde), dem zweiten Freitag nach Ostern, statt. Die über 50 km lange Strecke, die mit einer Mette am Magdalensberg beginnt, wird innerhalb von 17 Stunden zurückgelegt, wobei je nach Ausgangspunkt bis zu 2500 Höhenmeter zu überwinden sind.
Die Wallfahrer nehmen unterwegs an insgesamt fünf Messen und drei Andachten teil und sammeln dabei verschiedene Grünpflanzen (Bärlapp, Buchsbaum, Efeu, Fichte, Immergrün, Wacholder) für den Herrgottswinkel und beschenken am Wegrand sitzende Kinder mit Süßigkeiten.
Tausende Teilnehmer aus ganz Kärnten, aus den anderen Bundesländern und dem benachbarten Ausland nehmen mittlerweile alljährlich an dieser traditionellen Wallfahrt teil."
Ich beginne meinen Vier-Berge-Lauf (Fotos hier), wie es sich gehört, nach der Mitternachtsmesse beim Kirchlein neben dem Skorianz am Magdalensberg. Das heisst Abmarsch mit den Kreuzträgern so gegen 00:45 Uhr. Natürlich kann man auch bereits ab 12:00 Uhr beginnen, denn die Wartezeit kann bei tiefen Temperaturen, wie diesmal, lange werden. Viel früher sollte es aber nicht sein, wie dies aber Jahr für Jahr trotzdem tausende tun! Schade, denn es handelt sich ja nicht um einen Wettbewerb!
Es geht also schnellen Schrittes den Berg hinunter, begleitet von den Gebeten der Vorbeter. Man glaubt gar nicht wie lange der Weg bis zum „Fleissner" ist, der ersten Rast. Dort warten auch schon die ersten Taxis, die auch genutzt werden. Ich mavche eine kurze Pause, esse mein erstes Brot.
Dann übers Zollfeld hinüber nach Pörtschach am Berg. Mein Fuss schmerzt, ich denke ans Aufhören, da sich meine Achillessehnen-Verletzung bemerkbar macht. Taxis warten auch hier, ich gehe hin, wieder zurück, wieder hin. Dann gehe ich weiter. Wird schon gehen, denke ich mir! Der Anstieg auf den Ulrichsberg ist aus meiner Sicht der schwierigste. Steil, sehr steil, geht es das letzte Stück hinauf bis man endlich oben ist. Üblicherweise ziehe ich mich das erste Mal um, diesmal nicht, es ist bitter kalt. Weiter geht's, den Berg hinunter. Achilles macht sich bemerkbar, ans Aufhören denke ich nicht mehr!
In Karnberg angekommen warte ich auf die Bischofsmesse. Mein jährlicher Fixpunkt! Schön und stimmungsvoll!
Ich gehe weiter bis Zweikirchen, die ersten Kinder warten auf die Zuckerln. Vor Zweikirchen wartet der Pfarrer auf die Kreuzträger zum „Kreuz-Küssen" und im diese zur Kirche zu begleiten. Ich bleibe nicht stehen, gehe weiter über den Glantalboden. In St. Leonhard wird man von Hermine Wechs guten Puten-Leberkäs-Semmeln gelebt, dazu gibt's ein gutes Hirter-Bier-Fläschchen. Das alles kostenlos! Danke!
Ich steig den Kulm hinauf, treff ein paar Freunde, ratsch ein wenig und komm dann nach Limberg, meiner nächsten rast. Es gibt eine Fritattensuppe im Becher. Im Gasthaus würde ich sie zurückschicken, hier schmeckt sie ausgezeichnet. Nach einer Fusspflege und kurzen Rast geht es den steilen Veitsberg hinauf. Endlich erreichen wir die „Blutwiese", die ich als sehr angenehm empfinde. Ich leg mich hin, geniesse die wenigen Sonnenstrahlen des heutigen Tages, aber auch die Pilger, die schon ein wenig gezeichnet vorbeiziehen. Ich höre schon das Glockengeläut des Kirchleins, welches man dreimal umrunden soll. Dann geht man hinein, läutet dreimal, äussert einen Wunsch und geht weiter, wie ich auch!
Weiter ziehe ich die „Hölle" hinunter nach Gradenegg. Das Wetter ist vorwiegend kalt, aber trocken. Einmal die Jacke aus, dann wieder an. So geht es den ganzen Tag. Sörg ist endlich in Sicht. Unterwegs warten die Bauern mit liebevoll vorbereiteten Labestationen. Fröhliche Stimmung bei den Pilgern. Ich bleib in Sörg nicht stehen, ziehe weiter Richtung Lorenziberg, dem niedrigsten von allen. Wenige Höhenmeter, aber es zieht sich ordentlich!
Nach einem langen Weg (ca. 52 km) und vielen Höhenmetern (die Angaben schwanken zwischen 2.000 bis 2.500 HM) höre ich bereits das Glockengeläut vom Lorenzberg. Das Ziel ist erreicht. Kurzes Innehalten, ein letztes Gebet, dann gehe ich den Berg hinunter, wo Elisabeth auf mich wartet und mich nach Hause führt. Dort wartet die Badewanne auf mich. Ich denke zurück an die schönen Stunden und werde erst munter als das Wasser schon ziemlich kalt ist ......
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