Gelegentlich versuche ich gewisse Dinge ein wenig auszureizen. Sei es beruflich, privat, oder sportlich. Übrigens, eine besonders bei Männern stark ausgeprägte Eigenschaft. Da es sich hier um einen Laufblog handelt, kann natürlich nur letzteres gemeint sein. Aber was?
In den Reihen der großen Laufblogfamilie git es einen, der täglich läuft, Blacksensei heisst der gute Mann und hat Ende Oktober einen Bericht darüber geschrieben, dass er dies seit 11 Jahren praktiziert! Dann gibt es Spitzensportler, die wöchentlich 200KM und mehr trainieren. Geht das? Wie wirkt sich das auf den Körper aus? Wär das was für mich? Das wollte ich wissen und beschloss eine Woche lang täglich zu laufen! Da ich gewohnt bin immer mehr als zehn Kilometer pro Lauf zu absolvieren und sonntags immer so um die zwanzig Kilometer, sollte es also eine überdurchschnittliche Laufwoche werden. Noch dazu begann sie ja nach einem langen Sonntagslauf!
So spulte ich also täglich meine Laufeinheit herunter. Zugute kam mir dabei das wunderbare Herbstwetter (bildhafte Impressionen eines solchen Laufes gibt's in der nächsten Geschichte). Da ich in der Umgebung meiner Heimatstadt mehr als 50 Laufstrecken kenne (und auf GPSies festgehalten habe), war auch die Streckenauswahl kein Problem, wobei ich mich dabei immer spontan entscheide! Wie ist das Wetter? Wie sind also die Streckenbedingungen (trocken, oder gatschig)? Will ich mehr Höhenkilometer, oder in der Ebene laufen (wobei, flach ist's bei uns nirgends)? Wie gehts mir? So laufe ich nie nach vorgegebenen Trainingsplänen, die mir ein Gräuel sind. Dass man vor einem (längeren) Wettbewerb gezieltere Einheiten absolviert, ist jedem klar!
Heute, nach einer Woche habe ich 83KM in den Beinen, nehme ich den vergangenen Sontag noch dazu, dann komme ich in acht Tagen auf 102KM. Eine Distanz, die ich noch nie zuvor am Stück gelaufen bin. Der Durchschnitt liegt bei mir heuer heuer bei knapp 45KM. Auch genug!
Fazit:
Das Experiment war äußerst reizvoll und aufschlussreich, wobei ich dabei nie an meine körperlichen Grenzen gestoßen bin. Körper und Verstand sagten mir aber dennoch, "lass das Alter, das ist nix für dich"! Und so zolle ich jenen Respekt, die (hoffentlich) aus Freude täglich laufen, aber auch jenen, die echte Laufwettkämpfer sind und wöchentlich 200KM und mehr auf den Laufboden knallen. Es wäre für mich zu stressig jeden Tag "laufen zu müssen" und wahrscheinlich würde ich die Freude - an dem von mir geliebten Sport - verlieren. Ich bin ein engagierter Hobbyläufer, der für sein Alter noch recht flott unterwegs ist, und ich bleibe ein Hobbyläufer, der wochentlich 3-4 mal seine Runden zieht!
Wie sich das allerdings auf den, heute in zwei Wochen stattfindenden, Palmanova-(Halb)Marathon auswirkt ist eine andere Geschichte. Aber gezieltes Training war noch nie mein Ding. Und gewinnen muss ich eh nicht ....!
Ich bin Deiner Meinung: So lange wir Hobbyläufer nicht laufen MÜSSEN, können es auch mal einige Runden ohne Ruhephase werden. Aber wirklich täglich laufen über Wochen, Monate oder sogar Jahre? Das kann ich mir für mich auch nicht vorstellen... Aber ich habe auch Respekt vor unserem "Kollegen" Blacksensai und lese dort ebenso gerne mit, wie hier ;-)
AntwortenLöschenWenn man das auf Dauer durchziehen wollte, müsste man auch definitiv langsamer vorgehen. Von gleich auf jetzt kann man nur schwer zum Täglichläufer werden. Klar, eine Woche hat es geklappt. Aber noch ein paar Wochen in dem Pensum und die Knochen/Gelenke/Sehnen hätten gejammert.
AntwortenLöschen@Eddy
AntwortenLöschenJa, wir haben den Vorteil des "nicht-müssens" und das ist gut so. Dass wir gelegentlich wissen wollen wo unsere Grenzen sind, ist verständlich. Mir hat's eine Woche lang Spaß gemacht. Länger wohl kaum!
Vielen Dank für deine Besuche, lieber Eddy!!!
@Hannes
Natürlich! Wenn man täglich laufen will, dann müssen die Laufeinheiten kürzer werden. Das würde der Körper sonst wohl kaum aushalten.
Jetzt weiß ich allerdings, dass der von mir (gefühlsmäßig) praktizierte Laufumfang genau richtig ist. Danke für deinen Kommentar!
Guten Morgen Reinhard.
AntwortenLöschenDas Taeglichlauf-Experiment, angeregt durch den fast schon berühmten blacksensei habe ich auch gestartet. In der ersten Jahreshaeldte. Um schließlich zu meinen 3 bis 4 Einheiten zurueck zu kehren.
Es kam zu viel Druck auf, der kontraproduktiv war. Nach zwei Wochen drehten sich meine Gedanken nur noch um das laufen. Das war kein schoener Zustand.
Aber jeder Mensch ist anders und empfindet anders. Gut so.
Nyc Marathon war schoen, gester, via tv... Habe an dich gedacht und fand es schade, dass das Hauptfeld nicht mehr uebertragen wurde. Das hast du in twitter ja auch schon bedauert.
Liehe gruesse, christine
@Christine
AntwortenLöschenJa, gerade jene Helden, die als Hobbyläufer das Abenteuer New York starten hätte ich gerne gesehen. Ehrliche Freude, Leid und Begeisterung sieht man nur hier! Schade!
Täglich laufen? Nie mehr, aber jetzt weiß ich's! Ich freue mich daher wieder auf meinen normalen Rhytmus.
Ah, das Täglichlaufen. Das habe ich auch mal probiert. Vorgabe war allerdings nur, mindestens eine Meile am Tag zu laufen. Es war gut, eine Routine zu haben und den Streak nicht für Faulheit unterbrechen zu wollen/können, aber ich habe dann auch gern auch mal ein-zwei Tage lauffrei.
AntwortenLöschenNeues Versuchen und sich ausprobieren ist nie verkehrt. Solange Du Spaß hattest.... :-)
@Evchen
AntwortenLöschenToll, dass du selbiges auch bereits probiert hast! Mit kürzeren Distanzen dürfte es einfacher sein eine Woche durchzuhalten. Hat das aber dann (s)einen Reiz?
Du hast recht, hin und wieder ein Experiment zu wagen erscheint recht sinnvoll, solange man nicht übertreibt!
Ich hab das knapp drei Wochen gemacht und an den drei üblichen Lauftagen auch mein übliches Pensum gemacht. Das ging gut, war mir aber dann, wie Dir auch, irgendwie zu viel des Guten.
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